Tierische Mitbewohner auf Fuerteventura

Vielleicht mag es etwas abwegig klingen, aber die Bewohner auf Fuerteventura befinden sich in der gnadenlosen Unterzahl gegenüber den eigentlichen Bewohnern der Insel. So geht man davon aus, dass auf Fuerteventura rund 90.000 Menschen leben, aber weitaus mehr Ziegen. Seit jeher prägen diese kleinen meckernden Tiere das Landschaftsbild und tragen einerseits zur wirtschaftlichen Situation bei. Andererseits wird so mancher Landwirt bereits diese Geschöpfe in Richtung Wüste gewünscht haben, da sie oftmals die Felder bereits vor der eigentlichen Ernte gerupft haben.

Allerdings verzeiht man den Ziegen hier so manche Missetat, da sie ebenfalls von beachtlicher Bedeutung sind und seit jeher zu der Bevölkerung Fuerteventuras dazu gehören. So kamen die ersten Ziegen bereits in prähistorischer Zeit mit den damaligen Seefahrer auf die Insel und trugen hier dazu bei, dass die Versorgung dieser ersten Bewohner gesichert war. Seit dieser Zeit leben die zahlreichen unendlich vielen Ziegen zumeist in bewachten Herden zusammen und ziehen mit ihren Führer durch die weiten Ländereien der Insel. Manche Vierbeiner jedoch leben auch in direkter Nachbarschaft mit ihrem Halter und sind Teil der individuellen Hausgemeinschaft. So unterscheidet man zwischen den Jairas, die man übersetzt als Hausziegen kennt sowie den Cabras de Gado, welche die Herdenziege beschreibt. Allerdings gibt es auch zahlreiche wilde Ziegenherden, die vorzugsweise in den Regionen der Berge oder in den Naturschutzgebieten leben. In diesen Regionen werden sie allerdings zunehmend zur Belastung, da sie hier scheinbar jeden grün anmutenden Halm sofort anknabbern.

Dennoch stellt die Ziege ein wichtiges Glied in der Nahrungskette für die Bevölkerung Fuerteventuras dar. Leider wird sie auch heute och sehr oft gehalten und geschlachtet, da das Fleisch immer noch wesentlicher Bestandteil der Speisekarte Fuerteventuras ist. Auch wird aus der Ziegenmilch der bekannte traditionelle Ziegenkäse gewonnen.